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Die Schöllenenschlucht

Wo sich der Teufel, Urner, Franzosen und Russen bekriegen.

Die Schöllenen, eine Schlucht im schweizerischen Kanton Uri zwischen den Gemeinden Göschenen und Andermatt. Durch die Schlucht fliesst die Reuss. Über den Fluss führt die bekannte Teufelsbrücke sowie die wiedererrichtete Häderlisbrücke.

Die wilde Schöllenenschlucht war früher ein schwer zu überwindendes Hindernis auf der Route über den Gotthardin den Tessin. Vermutlich um 1200 waren es Walser welche die Schlucht erstmals mit dem Bau eines für damalige Verhältnisse waghalsigen Saumweges mit mehreren Brücken begehbar machten, was einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung der Schweiz darstellt.

Die erste Teufelsbrücke wurde um 1230 aus Holz errichtet. 1595 wurde sie durch eine massive Steinbrücke ersetzt. Nach Fertigstellung der zweiten Brücke 1830 wurde sie nicht mehr begangen und dem Verfall überlassen.

Erst 1820 konnte der Auftrag für die Errichtung der zweiten Teufelsbrücke erteilt werden, die nach zehnjähriger Bauzeit fertiggestellt wurde und auch heute noch besteht.

Die zweite Teufelsbrücke und die schmale Strasse waren Mitte des 20. Jahrhunderts den Anforderungen des modernen Verkehrs nicht mehr gewachsen. 1958 wurde daher rund 30 Meter östlich der zweiten Brücke und etwas erhöht die dritte Teufelsbrücke eröffnet, die direkt in den ebenfalls neu erbauten Fadeggtunnel übergeht. Mit zwei Spuren konnte sie den zunehmenden Verkehr besser aufnehmen.

Über der Brücke prangt an der Felswand ein markantes Teufelsbild des Urner Malers Heinrich Danioth.

Weiteres in der Schöllenen: • Schöllenen-Rundweg, • Suworow-Denkmal • Zollbrücke Göschenen


in English

The Schöllenen, a gorge in the Swiss canton of Uri between the communities of Göschenen and Andermatt. The Reuss flows through the gorge. The famous Teufelsbrücke and the rebuilt Häderlisbrücke cross the river.

The wild Schöllenen Gorge used to be a difficult obstacle to overcome on the route over the Gotthardin in Ticino. Probably around 1200 it was Walser who made the gorge accessible for the first time with the construction of a daring mule track with several bridges, which is a significant step in the development of Switzerland.

The first Devil's Bridge was built from wood around 1230. In 1595 it was replaced by a massive stone bridge. After the second bridge was completed in 1830, it was no longer used and left to decay.

It was not until 1820 that the order for the construction of the second Devil's Bridge was placed, which was completed after ten years of construction and which still exists today.

The second Devil's Bridge and the narrow street were no longer able to cope with the demands of modern traffic in the middle of the 20th century. In 1958 the third Devil's Bridge was opened around 30 meters east of the second bridge and a little higher, which merges directly into the also newly built Fadegg tunnel. With two lanes she could better absorb the increasing traffic.

A striking image of the devil by the Uri painter Heinrich Danioth is emblazoned on the rock face above the bridge.

More in the Schöllenen: • Schöllenen circular route, • Suworow monument • Göschenen toll bridge

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Die Sage zur Teufelsbrücke

Einer Sage zufolge wurde die erste Teufelsbrücke vom Teufel errichtet.

Die Urner scheiterten immer wieder an der Errichtung einer Brücke. Schliesslich rief ein Landammann ganz verzweifelt aus: „Do sell der Tyfel e Brigg bue!“ (Da soll der Teufel eine Brücke bauen!)

Kaum ausgesprochen, stand dieser schon vor der Urner Bevölkerung und schlug ihnen einen Pakt vor. Er würde die Brücke bauen und als Gegenleistung bekomme er die Seele desjenigen, der als Erster die Brücke überquere. Nachdem der Teufel die Brücke gebaut hatte, schickten die schlauen Urner einen Geissbock über die Brücke. Der Teufel war über diesen Trick sehr erzürnt und holte einen haushohen Stein, mit dem er die Brücke zerschlagen wollte. Es begegnete ihm aber eine fromme Frau, die ein Kreuz auf den Stein ritzte. Den Teufel verwirrte das Zeichen Gottes so sehr, dass er beim Werfen des Steines die Brücke verfehlte. Der Stein fiel die gesamte Schöllenenschlucht hinab bis unterhalb des Dorfes Göschenen.

Der Fels aus Aaregranit unterhalb von Göschenen wird „Teufelsstein“ genannt. 1973 wurde der rund 2000 Tonnen schwere Fels um 127 Meter verschoben, um der Gotthardautobahn Platz zu machen. Die Verschiebung des Teufelssteins wird in einer modernen Erweiterung der Volkssage für die Häufung von Verkehrsunfällen bei Kilometer 4 des 17 Kilometer langen Gotthard-Strassentunnels verantwortlich gemacht.

in English

The legend of the Devil's Bridge

According to a legend, the first devil's bridge was built by the devil.

The people of Uri repeatedly failed to build a bridge. Finally, a Landammann exclaimed in despair: “Do sell der Tyfel e Brigg bue!” (The devil should build a bridge there!)

As soon as it was spoken, it was already standing in Front of the people of Uri and proposed a pact to them. He would build the bridge and in return he would get the soul of whoever crossed the bridge first. After the devil had built the bridge, the clever Urners sent a billy goat over the bridge. The devil was very angry about this trick and got a stone the height of a house with which he wanted to smash the bridge. But he met a pious woman who carved a cross on the stone. The devil was so confused by the sign of God that when he threw the stone he missed the bridge. The stone fell down the entire Schöllenen Gorge to below the village of Göschenen.

 The rock made of Aare granite below Göschenen is called "Devil's Stone". In 1973 the rock, which weighs around 2,000 tons, was moved 127 meters to make space for the Gotthard Highway. In a modern extension of the folk tale, the shifting of the Teufelsstein is made responsible for the accumulation of traffic accidents at kilometer 4 of the 17 kilometer long Gotthard road tunnel.

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